20.9.2020 Dieses Datum war eigentlich für meinen Hauptwettkampf Ironman Austria - reserviert. Wie erwartet wurde er jedoch abgesagt und auf 2021 verschoben. Durch Zufall bin ich am gleichen Termin auf die Ausschreibung des Steiraman Styria X-treme Triathlon gestoßen.
Ich habe nur Olympische Distanz mit ein paar mehr Höhenmeter als normal gelesen, mir gedacht: Das klingt interessant, ein netter Saisonabschluss! und mich spontan angemeldet.
Erst nach und nach wurde mir bewusst wofür ich da Startgeld und zwar nicht gerade wenig - bezahlt habe. Vor allem der Trail-Lauf würde sicher eine enorme Herausforderung für mich werden.
Ich holte Informationen von Axel und Arthur ein, die 2019 gestartet waren danke an dieser Stelle für die wertvollen Tipps!
Schwimmstrecke 1000 m:
Der Schwimmpart fand in der Blauen Lagune statt. Im Video vom Vorjahr war davon nichts zu sehen, weil so dichter Nebel war, dass man nicht einmal den Vordermann/-frau erkennen konnte.
Nebel gab es diesmal kaum, die Außentemperatur war 8, die Wassertemperatur ca. 18, was gefühlt einer Badewannentemperatur entsprach.
Erste Wechselzone:
Komplett Umziehen braucht einfach seine Zeit und ich habe wirklich lange dafür gebraucht.
Radstrecke 42 km, 1078 Hm:
Die Strecke führte von Knittelfeld/Margarethen nach Judenburg, dieser Abschnitt war flach, hinauf auf die Schmelz. Gestartet sind wir im Nebel über eine wunderschöne, anspruchsvolle Bergstraße in den Sonnenschein auf ca. 1500m, max. Steigung 15%. Da ich gerne Berge fahre, ging es mir wirklich sehr gut, ließ mir aber noch ein paar Kraftreserven über, da mich ja noch der Berglauf erwartete Tipp von Axel ??.
Laufstrecke 11,4 km, über 1000 Hm:
Von der Wechselzone weg ging es gleich richtig zur Sache. Ich wusste in etwa was mich erwartet, weil ich den ersten Kilometer am Vortag spazierend besichtigt habe und dabei schon ganz schön aus der Puste kam.
Der Lauf ging dann über das Sterngassl hinauf zum großen Winterleitensee. Das war nun der erste wirklich, steile Anstieg mehr als schnelles gehen ging hier nicht mehr. Oben auf dem Plateau angekommen (auch der Zielbereich), erwartete mich eine wunderschöne Bergkulisse. Von hier aus ging`s nun ins Hochgebirge. In diesem Bereich war es eine Mischung von Laufen und bei den steileren Passagen schnelles Gehen. Die Vegetation wurde immer weniger, die Felsen am Weg immer größer und die Steigung teilweise so steil, dass es mehr Klettern als Gehen geschweige denn Laufen war. Mein Trinkrucksack hatte sich zu diesem Zeitpunkt auch schon bewährt, weil ich die Hände zum Klettern und Abstützen frei hatte, außerdem gab es ja auf der Laufstrecke keine Verpflegungsstation!
Es ging immer weiter hinauf und ich war überwältigt von der schönen Kulisse. Schmunzeln musste ich immer über die Aussagen der Wanderer: Ihr seid gleich oben!.
Am Grad angekommen überkam mich trotz Anstrengung und Müdigkeit ein echtes Glücksgefühl.
Am Bergkamm ging es nun bergauf, bergab bis zum Gipfel, dem Kreiskogel 2306m. Beim Gipfelkreuz angekommen fragte ich einen Streckenposten, wos denn jetzt weiter geht und er deutete auf riesige Felsblöcke - für mich fast senkrecht hinunter. Er meinte noch nach 100m gehts dann besser ??.
Ich fühlte mich wie eine Bergziege, wobei ich glaube, dass die das viel eleganter und schneller kann als ich.
Nun war Konzentration, Mut und Vorsicht gefragt nur ja nicht übermütig werden und stolpern. Meine Erkenntnis: Bergablaufen muss man wirklich gut üben! Richtung Ziel gings dann etwas weniger steil bergab, allerdings gehorchten mir meine Beine nicht mehr so richtig.
Nach 4:45 erreichte ich dann überglücklich und unverletzt das Ziel und den 4. Platz in meiner AK wobei die ersten 3 Plätze von den Tagessiegerinnen belegt wurden ??.
Alles in allem war dieser Wettbewerb einer meiner schönsten sportlichen Erlebnisse. Große körperliche Herausforderung, super Wetter, unglaublich schöne Landschaft, großartige Organisation, tolle Atmosphäre und ur liebe Leute!